Jurassic Park in Asturien


Ich hatte, bis ich dann doch aufbrach, nicht die Absicht, noch einmal wie gestern, kilometerweit Landstraße zu wandern. Ich kann das Museo del Jurásico de Asturias, MUJA abgekürzt, wie ein gestrandetes Raumschiff, von Wald umgeben, vom Hotelfenster gegenüber auf dem Berg sehen. Vielleicht ist das der Grund, warum ich schließlich nicht widerstehen konnte. Vielleicht die exponierte Lage, die futuristische Architektur, die für alle möglichen Assoziationen taugt. Vielleicht aber auch die Dino-Phase meines Sohns, die sich mir lebhaft aufdrängt, seit ich von diesem Museum weiß.

Ein Jurassic Museum in Asturien habe ich nicht erwartet, und von einer Dinosaurierküste wusste ich auch nichts, bis sie mich nicht mehr losließ. Schon das Museumsgelände ist ein Jurassic Park. Dutzende Dinosaurier empfangen mich und geben mir das Gefühl eines paläontologischen Disney Land. Wäre ich ein Kind, mein Herz würde in der Brust vor Freude hüpfen. Doch da ich kein Kind mehr bin, muss ich, während ich über das Museumsgelände spaziere, an den amerikanischen Science-Fiction-Abenteuerfilm von Steven Spielberg denken - Jurassic Park - den ich irgendwann in den 1990er Jahren gesehen habe. Das Museo del Jurásico, abgelegen in einem Bergwald, erinnert mich sehr an die einsame Insel auf der ein reicher Unternehmer einen Freizeitpark eröffnet hat, der lebende Dinosaurier präsentiert, die durch DNA-Rekonstruktion erschaffen wurden. Ich hoffe, nicht in diesem Jurassic Park zu sein. Das würde ein böses Erwachen.

Das Obere Jura gehört zu den Epochen größter Blütezeit der Dinosaurier, insbesondere der großen Sauropoden. Dinosaurierspuren gibt es in Lastres nicht nur an der Playa de la Griega, die ich als Fußgänger erreichen kann, sondern auch an den Acantilados de Luces, den Klippen der Lichter. Es gibt sie in der Umgebung von Ribadasella - an den Acantilados Tereñes, der Playa de Vega und der Playa de Ribadasella - und an der Küste nördlich von Villaviciosa - den Acantilados de Olés, der Playa de Merón und am Faro und Puerto de Tazones.

Die Küstenlandschaft veränderte sich in dieser Zeit ständig: vom Meer voller Reptilien und Fischen bis hin zu Küstengebieten, in denen Dinosaurier, Pterosaurier, Schildkröten und Krokodile lebten. Die Fossilien im MUJA zählen zu den bedeutendsten Funden Europas. Besonders beeindruckend sind die zahlreichen, ausgestellten Abdrücke von Stegosauriern und Sauropoden – teilweise sogar mit erhaltenen Hautabdrücken –, die weltweit eine Rarität darstellen.

Die Vögel sind Dinosaurier

Wem ist bewusst, dass unsere Vögel Nachfahren der Dinosaurier des Jurazeitalters sind. Sie stammen von einer Gruppe zweibeiniger, fleischfressender Dinosaurier ab, den Theropoden, zu denen erstaunlicherweise auch Tyrannosaurus rex gehört. Rudimentäre Federn entstanden schon im Jura, bei den nicht-vogelartigen Theropoden.

Dinosaurier mit Federn

Im Kreidezeitalter entwickelten sich vielfältige Vogelgruppen mit immer spezialisierteren Federn und Lebensweisen. Vogelähnliche Dinosaurier und frühe Vögel mit zahnlosem Schnabel, aber noch primitivem Knochenbau, mit Zähnen und Krallen. Ich finde es schon erstaunlich: Alle heutigen Vögel sind lebende Dinosaurier, die letzten überlebenden Theropoden, die das fünfte Massensterben der Arten am Ende der Kreidezeit vor 66 Millionen Jahren überlebten. Wissenschaftler sprechen aktuell von einem sechsten Massensterben, verursacht durch Lebensraumzerstörung, Klimawandel, Umweltgifte, invasive Arten, Überfischung und Jagd im Anthropozän. Besonders bedroht sind Amphibien, Insekten, Korallen, viele Vogelarten und Säugetiere.

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